So oft hab ich mir diese Frage gestellt als ich schwanger war. Die Antwort war immer: Perfekt! Wie alles in meinem Leben, soll auch das einfach perfekt sein.
Mit Ende der Schwangerschaft wird aber nicht nur ein Kind, sondern eben auch eine Mama geboren. Was allerdings nicht mitgeliefert wird, ist eine Gebrauchsanleitung fürs perfekte Mama sein – dafür aber unglaublich viele „gut gemeine Ratschläge“ die von jedem „Schlagenden“ als einzig „richtigen Weg“ verkauft wird. Plötzlich bekommt man ein Verständnis, welch gesellschaftlicher Druck auf den Mamas und auch auf den Kindern lastet. Puuhhh und wir waren selbst auch häufig die Schlagenden, die die Augen verdreht haben wenn ein Kind mal nicht „so funktionierte“- uns würde das nie passieren, ähhh ja nee ist klar 😀
Das Herz voller Liebe, den Kopf voller Fragezeichen und dem eigenen Anspruch, möglichst alles richtig zu machen für dieses perfekte Wesen, dass so schutzlos der eigenen Unwissenheit ausgeliefert ist.
Im Kopf ploppen Sätze aus Elternratgebern, Geburtsvorbereitungsgruppen, Büchern und anderen (gefühlt Millionen) Informationsquellen auf, die man in der Schwangerschaft so aufgeschnappt hat… „Natürliche Geburt für einen guten Start ins Leben“ … “Stillen ist so wichtig für die Mutter-Kind Bindung“ …. “Bonding“ …. “nur nicht im Elternbett schlafen“ …
Hast du jetzt schon den Start vom Leben deines Kindes negativ beeinflusst, weil du nicht hinter jeder Empfehlung einen Haken setzen kann?
Hast du als Mama versagt, wenn du nicht natürlich gebären konntest (oder wolltest)? Wenn du nicht stillen konntest (oder wolltest)? Wenn du dein Kind nicht freudestrahlend entgegennehmen konntest, weil du an einer Wochenbettdepression gelitten hast? Weil du nicht sofort den Mamaglow hattest, sondern fix und fertig warst, weil dir die Geburt alles abverlangt hat?
Jetzt ist es an der Zeit, dich von den utopischen Erwartungen, die du bisher an dich selbst hattest zu lösen und der Kritik von außen den Mittelfinger zu zeigen! Es ist nicht die Zeit an dir zu zweifeln, sondern an den schwachsinnigen, unmöglich erreichbaren Vorstellungen, die einem so auferlegt werden.
Wie kannst du von dir denken, du wärst nicht gut genug, nur weil du irgendeinem, an den Haaren herbeigezogenem, „Ideal einer Mutter“ nicht entsprichst?
Den Mut dich neu zu erfinden, ganz nach euren Vorstellungen & Bedürfnissen. Wenn dein Kind gerade nicht so „funktioniert“, wie DU oder irgendein Erziehungsratgeber es von ihm verlangt… Denk daran, es ist wieder eine wundervolle Möglichkeit zu wachsen und ein so großer Schritt zu dir selbst, zu dem was DU willst & wer DU wirklich bist, zu dem was für dein Kind gerade wichtig ist.
Die Frage: Welche Mama willst du sein, stellt sich nicht mehr.
Die Frage: Welcher MENSCH willst du sein, kann nun immer lauter werden.
Es geht nicht um Perfektion, es geht darum Echt zu sein – dazu braucht es Mut und etwas, dass du aus Angst verletzt zu werden, schon eine ganze Weile nicht mehr vollständig geöffnet hast … Dein Herz! Trau dich … Ich verspreche dir, die Reise lohnt sich!
Drück dich, Trish
Dann ist die JAEL Community für dich genau richtig.
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