Haushaltsorganisation - das Jonglieren unterschiedlicher Bedürfnisse.
Dein Ordnungsbedürfnis und der Wunsch nach Struktur passen häufig nicht so ganz mit dem Nähebedürfniss deines Kindes überein. Anfangs war es sicher noch viel einfacher dein Baby abzulegen und nebenbei der Tätigkeiten im Haushalt nachzugehen. Doch je fitter dein Baby wird, desto mehr fordert es deine Nähe und Aufmerksamkeit. Vielleicht kennst du das: Deine Tage vergehen und du bist gefühlt zu nichts gekommen außer Windel wechseln, stillen oder Fläschchen geben vielleicht gab es auch schon Tage an denen du bis Mittags/ Abends im Pyjama sitzt. DAS ist vollkommen okay und absolut normal! Ich weiß, in unserer heutigen Zeit werden wir durch Social Media mit ständiger Perfektion und einer Scheinwelt konfrontiert. DAS ist NICHT die Realität. Von was wir uns in der Mutterschaft auf jeden Fall verabschieden dürfen, ist das Streben nach Perfektion. Dein Kind muss nicht perfekt sein, du nicht und auch dein Zuhause muss nicht aussehen als wäre es einem Möbelkatalog entsprungen. Den Haushalt komplett links liegen lassen ist aber natürlich auch nur bedingt eine Option, denn du willst Besuch empfangen und nicht den Eindruck hinterlassen du hättest dein Leben nicht im Griff. Hier folgen also ein paar wertvolle Impulse für dich zur besseren Vereinbarung eurer Bedürfnisse:
Sei nachsichtig und geduldig mit dir und deinem neuen Leben.
Dein neues Leben als Mama hielt sicher schon die ein oder andere Herausforderung für dich bereit. Vielleicht hast du gerade mit Schlafmangel zu kämpfen, vielleicht hast du dir den Alltag mit Baby leichter vorgestellt, vielleicht weint dein Baby gerade sehr oft und braucht dich mehr als du dachtest. Wenn bei diesen ganzen Mammutaufgaben der Haushalt liegen bleibt ist das absolut normal und zeigt einfach nur, wie hervorragend du deine Prioritäten setzt.
Druck von Außen/ Innen.
Vielleicht stört dich das Chaos selbst gar nicht bis… ja bis sich Besuch ankündigt. Plötzlich schalten sich deine innere Stimmen ein “was sollen die nur von mir denken” “ich krieg es einfach nicht hin” “ich bin so chaotisch” “bei anderen klappt es doch auch”... NIEMAND sollte bei einer frischgebackenen Mama eine top glänzende Wohnung erwarten, solltest du doch Menschen in deinem Umfeld haben, die das erwarten… Zweifel an ihnen und nicht an dir! Sicherlich hast du aber ein Umfeld, das Verständnis und keine Vorurteile für dich hat. Vielleicht kannst du schauen, wie du den Besuch mit Freude und ohne Druck empfangen kannst. Vielleicht hilft es dir, deine Anforderungen herunterzuschrauben und z.B. nicht selbst zu backen, sondern Kuchen mitbringen zu lassen. Vielleicht hat dein:e Gäst:in Lust erstmal dein Baby zu beschäftigen, während du in Ruhe Wäsche waschen kannst, bevor ihr gemeinsam euren Kaffee genießt. Du musst keinen Schein wahren und ihr dürft es euch schön machen. Lass dir gesagt sein, die Unordnung in deinem Zuhause definiert nicht deinen Wert als Mama/ Frau… Apropos Frau…
Hello 2021…
Haushalt ist nicht automatisch Frauensache, deshalb organisiere dich auch hier mit deine:r Partner:in. Die Aufteilung im Haushalt ist nur eine Sache in der Elternschaft die noch sehr von alten Rollenbildern geprägt ist. So häufig wird davon gesprochen, dass der Mann die Frau im Haushalt unterstützt…. Unterstützen… Das machen Aushilfen, nachdem Ihnen der/die Vorgesetzt/e klare Aufgaben gegeben hat. Aber ihr habt beide den Überblick und eine klare Aufgabenverteilung, ihr greift euch gegenseitig unter die Arme, seid Partner in Crime, ihr seid beides Comanager:innen. Ihr begegnet euch auf Augenhöhe und schätzt eure unterschiedlichen Qualitäten. Ihr werdet ganz sicher individuelle Lösungen finden und nicht automatisch das Rollenbild der 50er Jahre übernehmen, außer natürlich es ist stimmig für euch.
Perspektivwechsel
Siehst du die Haushaltsorga als notwendiges Übel oder als minderwertige Tätigkeit an? Vielleicht hilft dir da ein Perspektivenwechsel. Du organisierst dein Zuhause nicht für Andere, sondern für dich. Es ist ein Akt der Selbstliebe der Spaß machen darf und dein Wohlbefinden steigert. Du darfst dabei deine Lieblingsmusik oder ein tolles Hörbuch hören und es mit MeTime verbinden. Du erleichterst dir damit deinen Mama Alltag. Du musst nichts perfekt machen, du darfst dir dazwischen Pausen gönnen. Trenne dich von Dingen, die du nicht liebst, je weniger Dinge du besitzt desto weniger muss aufgeräumt werden. Schaffe Ordnung mit Glücksgefühl.
ABER WIE?
Mein Baby lässt sich nicht ablegen, ich kann den Raum nicht verlassen & wenn es schläft möchte ich mich lieber ausruhen anstatt mit dem Staubwedel durch mein Zuhause zu hüpfen. ABSOLUT VERSTÄNDLICH! Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen, dass es mal besser und mal schlechter geht, dein Baby abzulegen. Gerade in Wachstumsphasen braucht dein Baby dich als sicheren Hafen und fordert vehement deine Nähe ein. An Tagen wie diesen, macht es Sinn die Tätigkeiten mit deinem Baby in der Trage zu erledigen, so lassen sich eure beiden Bedürfnisse wunderbar miteinander vereinen. Auch an den anderen Tagen macht es Sinn, den Bindungstank deines Kindes erst aufzufüllen. Die Nacht ist eine Trennungssituation für dein Kind, deshalb kann es gut sein, dass es gerade in der Früh sehr viel Mamanähe “tanken” möchte. Startet deshalb ruhig, kuschelnd und mit viel Zeit und Ruhe in den Tag und beobachte wann der Tank deines Kindes aufgefüllt ist. Danach ist eine Trennung von dir meist viel leichter. Wenn du ein paar Tage das Bindungsbedürfnis deines Kindes beobachtet hast, macht es Sinn dir immer wiederkehrende Morgen- und Abendroutinen anzueignen. Du könntest deine Aufgaben im Haushalt also einmal Morgens nach dem Bindungstank legen & Abends mit deinem Partner aufteilen. Nicht jeder Tag wird gleich sein, es wird mal besser und mal schlechter gelingen, das ist okay. Denn das lehrt uns eine wichtige Sache die dir im Mamaleben immer wieder begegnen wird 1. Kommt es anders und 2. als man denkt!
Haushaltsorga mit Glücksgefühl? Wie das geht? Hör rein in diese Podcastfolge: Wie du mit Selbstliebe und Routinen Ordnung schaffst.
Dann ist die JAEL Community für dich genau richtig.
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